METEOR
von Dan Brown
636 Seiten 17. Auflage: Oktober 2005 © 2001 Dan Brown © für die deutschsprachige Ausgabe 2003 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach www.luebbe.de ISBN: 3-404-15055-4
Zum Preis einer Kinokarte kann man den dritten Roman von Dan Brown als Taschenbuchausgabe erwerben. Mehr auszugeben lohnt nicht, denn Meteor ("Deception Point", 2001) scheint, nach Illuminati ("Angels and Demons", 2000), ein echter Schnellschuss gewesen zu sein.
Der Abräumer ist im Spannungsfeld der Präsidentschaftswahlen in den USA angesiedelt. Der amtierende Präsident Zach Herney befindet sich in einem Umfragetief. Sein Herausforderer, Senator Sedgewick Sexton, wettert eifrig gegen Misserfolge der NASA und macht auch deren horrende Ausgaben zu einem zentralen Wahlkampfthema. Doch die NASA hat ein gewaltiges As im Ärmel. Endlich hat die Organisation mal etwas Vernüftiges geleistet. Sie hat nämlich einen Meteor entdeckt, der schon ein paar Jahrzehnte im Eis ruht und sogar Spuren von außerirdischem Leben mitgebracht haben soll. Na so ein Zufall! Denn just dieser Umstand könnte die NASA retten und gleichzeitig dem amtierenden Präsidenten zur Wiederwahl verhelfen. Die Arbeit des Gegenkandidaten würde wie ein Kartenhaus zusammenbrechen.
Die Geheimdienstlerin Rachel Sexton (brisanterweise die Tochter des Senators), der Ozeanforscher Mike Tolland sowie Astrophysiker Corky Marlinson decken aber Unglaubliches auf... und genau dieses wirkt dann zusammengeschraubt, hanebüchen und derart weit hergeholt (außer dem Meteor selbst...), dass sich einem der eine oder andere Logikbolzen aus dem Hirn schraubt. Allein die haarsträubende Verfolgungsjagd über das Eis sowie die sich anschließende Rettung hätte Lügenbaron Käpt'n Blaubär wohl nicht besser formulieren können. Auch die Bergung des Meteors ist ein schlechter Witz und die später folgende Beschreibung, wie er tatsächlich an diesen Ort kam, erst recht...
Eines steht aber zweifellos nicht auf wackligen Beinen. Der Spannungsaufbau des Autors kennt wieder einmal keine Gnade! Die Story ist zwar bei weitem nicht so komplex wie in Illuminati, aber dennoch von einer Eindringlichkeit, die den Leser in Ketten an das Buch fesselt! Die Lektüre ist einfach, schnell und umkompliziert. Die Aktionen sind leinwandfähig und dementsprechend unrealistisch. Trotzdem ist so ein Buch weitaus besser als ein Gang ins Kino (und billiger), denn die Bilderflut, die Brown liefert, begnügt sich nicht mit knappen zwei Stunden...
Fazit: Lesen und vergessen. Nervenzerfetzender Einweg-Thriller.
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