Geschlechtsverkehr: Eine Einführung
von Christian Ritter
160 Seiten ©opyright 2013 by Autor christianritter.wordpress.com www.unsichtbar-verlag.de ISBN 978-3-942920-21-6
Damit eines klar ist: Eine "Einführung" bezüglich des Haupttitels werde ich hier keinesfalls ablassen. Alle, die sich zu früh gefreut haben, muss ich also enttäuschen. Da hilft nur eins: Das Buch kaufen und sich die entsprechende Kurzgeschichte eigenhändig -Verzeihung- selbst zu Gemüte führen.
Mit derlei Eingeführtem oder gar einem Vorwort hält sich der Autor ja ebenfalls nicht lange -bzw. gar nicht- auf, und kommt gleich zur Sache. Das heißt aber wiederum nicht, dass das für dieses Buch so dringend notwendige Vorwort nicht doch eine gewisse Rolle spielen darf. Nur etwas später halt ... was gar nicht mal so unoriginell kommt. Weshalb die zwei hübschen Fischlein das Cover zieren, weiß ich natürlich inzwischen auch. Steht im Vorwort. Also weiter hinten.
Weiter vorne und ganz hinten (also nach dem Vorwort) gibt es eine ganze Menge Geschichten, und zwar in jeder Größenordnung. Also kleinere, größere und mittlere. Eine ganz kleine heißt "FSK 1", und sie ist meine Lieblingsgeschichte. Eigentlich ein Dialog. Auf das Wesentliche. Beschränkt. Fast eine Abstraktion. Noch so eine Pointe, dachte ich, und ich mach mir ins Hemd.
Fast war es dann auch so weit, als ich das Ende von "Ich will eine Leitgazelle sein" las, und das wird Folgen haben. Ich werde nie wieder unbefangen das Wartezimmer eines Arztes betreten können. Und wehe da sitzt ein Karl oder ein Schmidt oder beides - dann brech ich zusammen!
Zum Schreibstil des Autoren lässt sich folgendes sagen: Der Mann hat bestimmt 13 Semester Irgendwas studiert. Das sagt alles. Und dass er Kinder und Jugendliche verachtet, sowieso. Schließlich würden die seine Zeilen eh nicht verstehen (die ursächlichen Gründe dafür sind in "FSK 1" nachzulesen).
Der witzigste Metzgereiwitz ist sicherlich der weltbekannte mit der Leberwurst. Christian Ritter kann diesen mit seinem Abenteuer an der Wursttheke in "Normal schneiden" aber mühelos toppen. Auch die Sterberisiken von Kid Rock, Papst Benedikt und Justin Biber mit selbigen einer Ente gegenüberzustellen, weiß in "Ihr werdet alle sterben" zu verblüffen. Schön übrigens, dass auch einmal "Doktorkasper" Hirschhausen im Vorwort (weiter hinten) eine ordentliche Breitseite gelegt bekommt.
Nachdem ich jetzt inhaltlich so gut wie nichts verraten habe, kann ich das jetzt eigentlich nicht mehr ändern. Noch ein paar Blog-Tanten-Allgemeinplätze wie "Gut zu lesen und flüssig geschrieben" vielleicht? Na eher glücklicherweise nicht. Einen roten Faden wird man ebensowenig finden, es sei denn, man kann dem alltäglichen Wahnsinn auf diesem Wahnsinnsplaneten in diesem Wahnsinnsuniversum etwas entgegensetzen: Wahnsinnsironie.
Christian Ritter ist, wenn man trotzdem lacht.
|