Literatur

Ein Mann und sein Boot

von Volker Mittelmann


145 Seiten
1. Auflage Oktober 2008
HolzheimerVerlag, Hamburg
www.holzheimerverlag.de
ISBN 978-3-938297-69-8


"Während die Landschaft an dir vorübergleitet, Weinberge, vereinzelt Lavendelfelder, stille Dörfer und manchmal nur Flecken, Angler am Ufer, Menschen auf Bänken, schweigend dich anstarrend, überlegst du, wie es wirklich war, oder wie es hätte sein können ... "

Wie unromantisch es wäre, eine Yacht mit Auto samt Anhänger ans Mittelmeer zu karren. Wieso das Schiff nicht gleich zu Wasser lassen und eine zünftige Tour durch Flüsse und Kanäle unternehmen? Gesagt getan, und drei Mann auf einem Boot machen sich auf den Weg. Am Oberrhein geht es los.

Doch selbst sorgfältige Planungen können die Realität niemals vorausahnen. Der Ernstfall kann niemals wirklich simuliert werden. Es kommt immer anders als man denkt. Sind es nun ein zu kurzer Duschschlauch, eine defekte Toilettenanlage oder eine permanent Alkohol abpumpende Crew, die weder mit sich selbst noch mit dem Kapitän und seiner angeblich nicht vorhandenen Autorität zurechtkommen. Schon kurz vor der Abfahrt deuteten sich Spannungen an, und die dunklen Wolken am Horizont sollten während der Fahrt die Oberhand gewinnen. Was ist schon ein kapitaler Schneesturm gegen menschliche Unzulänglichkeiten wie mangelhaftes Einfühlungsvermögen und stumpfsinnige Ignoranz. Das konnte einfach nicht gut gehen ...

Doch das Leben hat immer ein Reserverad parat, man muss mitunter nur etwas geauer nach ihm suchen. Die weitere Reise durch den Rhein-Rhone-Kanal gestaltet sich recht abwechslungsreich, wobei sich reale Dinge mit Traumsequenzen vermischen. Über 100 reale Schleusen, die geografischen Bezüge sowie einige kapitale Grundberührungen halten die erlebte Gegenwart am Leben, während sich zeitgleich Wahrnehmungen, Reflektionen und unerfüllte Träume auf eine späte Sinnsuche begeben.

Es ist hier nicht wichtig zu ergründen, was Wahrheit oder Fiktion ist. Wir lesen Worte eines Menschen, der sich vom Schicksal treiben lässt, ohne dabei zu verzweifeln, oder gar aus dem sprichwörtlichen "Ruder" gerät. Dieser Mann blickt nach vorne und er erträgt das Unvermeidliche mit einem Augenzwinkern.

Volker Mittelmann ist ein Sinn-Sucher und ein Träumer. In jedem Hafen findet er Menschen, die in einer ähnlichen Angelegenheit unterwegs sind. Sie stellen die Masten, setzen die Segel und machen sich mit all ihren Hoffnungen und Illusionen auf den Weg.

Ob wir jemals ankommen werden, können wir, ob Segler oder nicht, kaum erahnen. Vielleicht ist ja auch der Weg das Ziel ... oder Bücher wie dieses hier!

Fazit: Notizen eines Menschen der nicht wirklich erwachsen werden will und deshalb das Träumen nicht verlernt hat

 

Thomas Lawall - Dezember 2008

 

 

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