Literatur

Die seltsamen Berufe der Stony Dogs


von Gabriele Kromer


60 Seiten
© 2019 Strube Verlag, München
www.strube.de
ISBN 978-3-89912-221-3



So eine verdammte Schlamperei. Unglaublich, was heute so alles am Wegesrand abgelegt wird. Müll und Abfälle jeder Art. Doch selbst natürliche Materialien liegen seit Äonen, mitunter ungeordnet und -sortiert, einfach nur so herum. Das kann im schlimmsten Fall sogar Kunst sein!

Nun gibt es Gott sei Dank Menschen, die in der Lage sind, Wege aus diesem Chaos zu finden, um aus scheinbar wahllos Herumliegendem wieder etwas Sinnvolles zusammenzusetzen. Natur ist gelegentlich schon etwas schlampig und hat den einen oder anderen Lebensentwurf längst verworfen.

Gabriele Kromer konnte wohl diesem erbarmungslosen Spiel nicht länger zusehen, weshalb sie bei einer Wanderung im Piemont ihren Fokus nicht nur auf die wundervollen Panoramen richtete, sondern auch und besonders auf das nicht ganz unwesentlich Näherliegende. Und siehe da, wer suchet, der findet. Aus der vermeintlichen Unordnung entstand zunächst die Ahnung einer längst vergessenen Spezies.

Diese Beobachtungen manifestierten sich alsbald und leiteten schließlich die Geburt der "Stony Dogs" ein. Oder war es eine Wiedergeburt? Wie dem auch sei, Gabriele Kromer ist nun endgültig auf den Hund gekommen. Man lese, sehe und staune.

Zurück auf der Bühne des Lebens konnten sich die seltsamen Wesen mehr und mehr verselbstständigen und Namen haben sie inzwischen auch. Doch nicht nur das, denn Ernesto, Loretta, Kilian, Paolo, Berta oder Sarah fanden Zugang ins Berufsleben oder setzen zumindest ihre extravaganten Berufungen um. Sarah beispielsweise bietet "Kurse in deutschem Bellen für Ausländer" an und Carlo entwickelt völlig neue Ansätze in Sachen Fortbewegung.

Mehr wird jetzt aber nicht verraten. Wie Gabriele Kromer Steinen Leben einhaucht, sollen interessierte Leserinnen und Leser schließlich selbst herausfinden können. Jedenfalls haben Steine und Hunde mehr gemeinsam, als wir uns je erträumt haben. Die Autorin legt nachhaltige Beweise vor.

Kunstaktion, hinreißendes Abenteuer und ein ganz großer Spaß.

 

Thomas Lawall - Dezember 2019

 

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