Literatur

Synopsis „Die dreibeinigen Monster“

von John Christopher,
übersetzt von Wolfgang Schaller


456 Seiten
Arena Taschenbuch, 4. Auflage 1995
ISBN-10: 3401015508
ISBN-13: 978-3401015507

Enthält:
- „Dreibeinige Monster auf Erdkurs“
   (The White Mountains, 1967)
- „Das Geheimnis der dreibeinigen Monster“
   (The City of Gold and Lead, 1967)
- „Der Untergang der dreibeinigen Monster“
   (The Pool of Fire, 1968)



Dreibeinige Monster auf Erdkurs

Irgendwann in der Zukunft, zirka hundert Jahre nachdem dreibeinige Metallriesen die Herrschaft über die Erde übernommen haben. Es gibt keine großen Städte mehr und die Gesellschaft befindet sich auf einem nahezu mittelalterlichen Niveau. Vereinzelt existieren noch Artefakte unserer Zivilisation, wie z.B. Armbanduhren. Hauptperson der Trilogie ist Will Parker, ein 13-jähriger Junge aus dem englischen Dorf Wherton.
Zu Beginn erlebt Will Parker die Weihe seines Vetters und Freundes Jack. Die Weihe ist ein großer Festtag im Dorf, an dem die 14-jährigen Kinder einem der Dreibeiner mitgegeben werden und ein Metallgeflecht in die Kopfhaut eingepflanzt bekommen. Damit erhalten sie den Status eines Erwachsenen. Während Jack vor der Weihe unternehmungslustig war und Fragen und Zweifel bezüglich der Weihe hatte – über die er mit niemandem sprechen konnte, da das Reden über die Dreibeiner ein Tabu ist – ist er nach der Weihe ruhig und verehrt die Dreibeiner.
Einige Zeit später trifft Will, inzwischen selbst voller Zweifel bezüglich der Weihe, auf einen Wanderer namens Ozymandias. Wanderer sind Menschen, bei denen die Weihe Nebenwirkungen hatte, so dass sie mehr oder minder verrückt wurden. Sie ziehen über das Land und bleiben nie lange an einem Ort. In England werden diese Leute in den Dörfern gut behandelt und versorgt, so auch in Wherton. Ozymandias, so stellt sich heraus, ist kein Verrückter, sondern hat sich nur als Wanderer getarnt, um unauffällig Jungen, die kurz vor der Weihe stehen und evtl. Zweifel hegen, für die Widerstandsbewegung von freien Menschen gegen die Dreibeiner zu gewinnen. Von ihm erfährt Will, dass die Dreibeiner Außerirdische sind, die die Erde unterworfen haben und die mit Hilfe der Kappen die Menschheit gefügig halten. Er überzeugt Will davon sich dem Widerstand anzuschließen, der sich in den Weißen Bergen formiert hat und sagt ihm, wie er dorthin finden kann.
Als sich Will eines Nachts auf den Weg macht, wird er von seinem anderen Vetter Henry dabei beobachtet. Die beiden verbindet eine innige Feindschaft. Nachdem Henry erfährt, wohin Will will, schließt er sich ihm an, da auch Henry Zweifel an der Weihe hat. Will hat keine andere Möglichkeit als ihn mitzunehmen.
Über den Beiden steht nun die Angst, dass sie sofort geweiht werden, wenn sie erwischt werden.
Auf dem Weg zur Hafenstadt Rumney verstaucht sich Will den Knöchel. Henry sorgt für ihn und nach einer sonst ereignislosen Reise erreichen sie den Hafen. Dort schiffen sie auf der „Orion“ unter Captain Curtis ein. Curtis ist ebenfalls ein freier Mensch. Auf der Überfahrt wird das Schiff von drei Tripoden (Dreibeiner) fast zum Kentern gebracht. Curtis erzählt, dass sie das ab und zu aus Spaß machen. Er setzt die Beiden an der französischen Küste in einer Hafenstadt ab.
Dort werden Will und Henry in einer Kneipe gefangen genommen, da die Leute denken, sie hätten kurz vorher ein paar Boote im Hafen zerstört. In der Nacht werden sie von Jean Paul, den sie nur Bohnenstange nennen, befreit. Jean Paul ist extrem dünn, hat aber den Kopf voller Ideen. Er schließt sich Will und Henry an, da er nicht durch die Weihe zu einem 08/15 Menschen gemacht werden will und lieber weiter an Erfindungen bastelt.
Durch seine Ortskenntnis fahren die drei mit einer Pferdebahn auf Schienen bis in die Gegend von Paris.
Statt um die „Stadt der Vorfahren“ herum zu laufen, entscheiden sie sich, mittendurch zu gehen, was für einen Geweihten eine Unmöglichkeit darstellt. In der Stadt sind sie erst erstaunt und begeistert von all den Wundern der Vorfahren, doch als die Stadt nicht mehr aufzuhören scheint, senkt sich die Stimmung. In einer Metrostation finden sie eine Kiste mit Handgranaten, von denen sie unwissentlich eine zünden und dadurch herausfinden, was es ist. Bohnenstange und Henry nehmen jeweils welche mit. Als die Drei Paris verlassen, wird Will ernsthaft krank. Sie suchen Unterschlupf in einem alten Schuppen, damit Will sich auskurieren kann. Dort werden sie vom Graf de la Tour Rouge entdeckt.
Da es in Frankreich üblich ist, dass Jungen kurz vor der Weihe durch die Lande ziehen, nimmt der Graf die drei auf. Bohnenstange und Henry werden zu Bediensteten, Will wird von Eloise, der Tochter des Grafen, gesund gepflegt. Mit der Zeit verbindet die Beiden eine enge Freundschaft. Will ist neugierig, warum Eloise die gesamte Zeit einen Turban trägt und reißt ihn ihr eines Tages im Spiel herunter. Dabei stellt er fest, dass Eloise im letzten Jahr geweiht wurde. Sie erklärt ihm, dass bis zu einem Festtag keiner die Haare der geweihten Mädchen sehen darf und sie deshalb den Turban auf hat. An diesem Festtag, der mit einem großen Turnier begangen wird, wird das schönste Mädchen als Turnierkönigin gewählt - und die noch nicht geweihten Kinder im richtigen Alter geweiht.
Das Turnier steht vor der Tür und Henry, Bohnenstange und Will denken darüber nach, wie sie vom Schloss fliehen können. Will ist von der Idee gar nicht angetan, da er sich inzwischen in Eloise verliebt hat und für sie sogar die Weihe in Kauf nehmen würde. So kommt es, dass Bohnenstange und Henry am zweiten Tag des Turniers alleine fliehen. Am Abend dieses Tages kommt Eloise zu Will um sich zu verabschieden, da sie Turnierkönigin geworden ist, und diese die Ehre hat, den Dreibeinern in ihrer Stadt zu dienen. Daraufhin flieht Will am nächsten Morgen, wird aber von dem Dreibeiner, der das Turnier überwachte, gefangen und betäubt.
Als Will wieder aufwacht, ist er zu seiner Überraschung nicht geweiht worden und er wundert sich, warum er wieder frei ist. Nichtsdestotrotz macht er sich auf den Weg, um Henry und Bohnenstange einzuholen, was er schafft, da er zu Pferd unterwegs ist. Als die drei dann zusammen weiterziehen, bemerken sie immer wieder einen Dreibeiner, der ihnen zu folgen scheint. Nach mehreren Versuchen, den Dreibeiner abzuschütteln, fällt Henry zufällig ein Metallstück unter Wills Arm auf. Die Dreibeiner haben ihm einen Peilsender implantiert. Bohnenstange schneidet den Sender heraus und die drei fliehen. Allerdings ist der Dreibeiner alarmiert und setzt sofort zur Jagd an. Da sie ihm nicht entfliehen können, müssen sie kämpfen. Am Ende zerstören sie ihn, indem Will, der schon hochgehoben wird, eine Handgranate in die offene Luke wirft. Danach wird von mehreren Dreibeinern Jagd auf sie gemacht. Sie können diesen nur entkommen, indem sie sich in einem engen Tal in einem Bach unter einen niedrigen Felsvorsprung kauern und dort zwei Tage ausharren. Danach kommen sie unbehelligt bis in die weißen Berge.



Das Geheimnis der dreibeinigen Monster

In den weißen Bergen werden die Jungs über den Winter in verschiedenen Wettkampfdisziplinen trainiert, da es jedes Jahr im Frühjahr einen Wettkampf gibt, bei dem die Besten aus jeder Disziplin von den Dreibeinern in ihre Stadt mitgenommen werden, um ihnen zu dienen. Der Anführer der Widerstandsbewegung, Julius, hat den Plan, dass drei Jungs zu den Wettkämpfen geschickt werden, um, wenn sie oder mindestens einer von ihnen gewinnen, die Stadt zu infiltrieren und möglichst viel Informationen über die Dreibeiner zu sammeln und damit zurück in die Berge zu kommen. Ausgewählt werden am Schluss Bohnenstange, Will und ein Deutscher namens Fritz. Julius hat bei Will Bedenken, da er oft überstürzt handelt.
Die drei machen sich auf den Weg zum Rhein, wo sie mit dem Lastkahn „Erlkönig“ zu den Spielen gebracht werden sollen. Die Mannschaft der Erlkönig besteht aus dem Kapitän, Ulf, und jemandem namens Moritz. Eines Abends, als die Erlkönig bei einem kleinen Ort vor Anker liegt, ist Ulf verschwunden, wahrscheinlich in einer Dorfkneipe trinken.
Moritz lässt sich von Will überreden, dass er und Bohnenstange losziehen und Ulf suchen. Dabei gerät Will in einer Kneipe in einen Streit und wird verhaftet. Am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang kommt Bohnenstange zur Gefängnisgrube und befreit Will. Als sie dann aber zum Hafen kommen, hat die Erlkönig schon abgelegt.
Bohnenstange und Will versuchen ihr zu Fuß zu folgen, sehen aber irgendwann ein, dass sie zu Fuß nie die Wettkämpfe rechtzeitig erreichen. Sie bauen sich ein Floß, das sie nicht steuern können und sind dem Fluss ausgeliefert. Am zweiten Tag der Reise auf dem Floß, als sie überlegen, ob sie nicht ans Ufer schwimmen sollen, kommt ein Dreibeiner, der ohne ersichtlichen Grund in den Fluss watet und das Floß zerstört. Will und Bohnenstange können sich gerade noch auf eine kleine Insel im Fluss retten.
Auf der Insel lebt ein ungeweihter Einsiedler. Er ist ungeweiht, weil sein Vater starb, als er 13 war und er sich nie um seine Weihe gekümmert hat. Zwar versorgt er die beiden Jungs mit Essen, aber er spannt sie als Gegenleistung zur Arbeit ein. Daraufhin beschließen die beiden, am nächsten Tag mit dem Boot des Einsiedlers zu fliehen, was auch gelingt.
Mit dem Boot kommen sie noch rechtzeitig bei den Spielen an. Als sie Ulf bei den Spielen begegnen, ist dieser immer noch wütend auf sie und freut sich gar nicht sie zu sehen. Bei den Wettkämpfen gewinnt Will das Boxen, Fritz siegt im Sprint, aber Bohnenstange verliert im Hoch- und Weitsprung.
Also werden Fritz und Will in die Stadt aus Gold und Blei – die Stadt der Dreibeiner – gebracht. Dort erfahren sie zuerst, dass das Leben in der Stadt für Menschen extrem auszehrend ist, als Will einen Sklaven trifft, der wie ein alter Mann aussieht, aber erst ca. 16 ist. Die Dreibeiner, die Will bisher kannte sind nur die Fahrzeuge der „Meister“. Diese sind zirka vier Meter groß, und ungefähr pyramidenförmig. Sie haben drei kurze Stummelbeine und drei Fühler, die sie als Arme und Hände nutzen. Auch haben sie drei Augen, in einem Dreieck angeordnet. Sie haben einen Mund für die Nahrungsaufnahme und ein Loch zum Sprechen und Atmen, sowie Löcher für die Ohren. Ihre Haut ist echsenartig und in Grün- und Brauntönen schattiert. Die Luft, die die Meister atmen, ist für Menschen giftig und umgekehrt. Die Sklaven bekommen also so eine Art Raumhelm, der ihnen das Atmen – wie eine Gasmaske – ermöglicht. Allerdings ist es sehr heiß und die Schwerkraft höher als normal.
Alle neuen Sklaven werden in einen Raum geführt, wo sie von den Meistern ausgesucht werden. Wer nicht als persönlicher Sklave ausgesucht wird, der muss allgemeine Aufgaben übernehmen. Fritz und Will werden ausgesucht, wobei der Meister von Will sagt, dass er ihn ungewöhnlich findet.
Es zeigt sich, dass Wills Meister eher neugierig und den Sklaven gegenüber freundlich eingestellt ist, während Fritz' Meister ihn regelmäßig prügelt. Wills Meister versucht von Will zu erfahren, was Freundschaft ist und erzählt, dass die Meister immer nur eine Rasse waren und halbtelepathisch in Verbindung stehen. Er erzählt Will einiges über die Invasion der Erde und dass die Kappen die Gedanken der Menschen kontrollieren. Außerdem erzählt er von dem großen Plan – ein großes Schiff der Meister ist unterwegs und soll in vier Jahren ankommen, um dann die Erdatmosphäre umzutauschen, so dass sie für die Meister atembar wird. Er zeigt Will die „Pyramide der Schönheit“, wo, wie in einem Museum, die Natur der Erde ausgestellt ist. Die Meister besitzen ein starkes ästhetisches Empfinden und konservieren die Schönheit aller Welten, die sie kolonisieren. In dieser Pyramide findet Will auch Eloise wieder – in einem Glassarg als Ausstellungsobjekt. Damit klärt sich auch das Geheimnis, warum nur Jungs in der Stadt sind.
Die Meister baden ganz viel, um ihre Haut feucht zu halten. Während Will seinem Meister beim Baden einmal den Rücken schrubbt, rutscht er ab und verletzt seinen Meister. Dadurch erfährt er, dass es einen Punkt zwischen Mund und Nase der Meister gibt, wo sie durch einen kräftigen Schlag getötet werden können.
Fritz findet heraus, dass es drei Städte der Dreibeiner gibt. Eine in Europa, eine in Ostasien und eine am Panamakanal.
Will beginnt Tagebuch zu schreiben um sich alle seine Beobachtungen merken zu können. Eines Tages kommt er von einem Auftrag zurück und wird von seinem Meister zur Rede gestellt. Dieser wollte im Sklavenquartier (mit menschlicher Luft, deshalb dachte Will, der Meister geht dort nicht rein) eine kleine Überraschung vorbereiten und hat dabei das Tagebuch entdeckt. Er untersucht Wills falsche Kappe und entdeckt, dass sie gar nicht richtig am Kopf angewachsen ist. Da das Konzept der Lüge einem Meister fremd ist und er auch nichts von einem Menschen befürchtet, geht er auf Wills Angebot, ihm das Geheimnis zu zeigen, ein und hebt Will näher an sein Gesicht. In dem Augenblick schlägt Will mit voller Wucht auf die empfindliche Stelle und tötet den Meister.
Will findet Fritz und die beiden lassen es nach einem Badeunfall aussehen. Sie suchen nach einem Weg für Will, die Stadt zu verlassen; als Tarngeschichte gilt, dass Will zum „Ort der glücklichen Erlösung“ gegangen sei. Dorthin gehen die Sklaven, die zu schwach geworden sind, um ihrem Meister noch dienen zu können, und werden spurlos aufgelöst. Fritz plant, den anderen Sklaven diese Geschichte zu erzählen und dann kurz später selbst zu behaupten, er würde dorthin gehen, um dann Will zu folgen. Will denkt daran, Proben vom Essen und der Luft der Dreibeiner mitzunehmen.
Als Fluchtweg, überlegen sie, ist die beste Lösung, den Ausfluss des Flusses zu nutzen, aus dem die Meister das ganze Wasser beziehen. Dieser fließt auf einer Seite in die Stadt und auf der anderen wieder raus. So suchen sie den Ausfluss. Als sie ihn gefunden haben, steigt Will in den Fluss und wird durch eine Röhre herausgespült. Er kriegt auf der anderen Seite allerdings seinen Helm nicht mehr ab und droht zu ersticken. Gerettet wird er von Bohnenstange, der am Flussufer gewartet hat. Nachdem die beiden zwölf Tage – statt der vereinbarten drei – auf Fritz gewartet haben, gehen sie zu den weißen Bergen zurück.



Der Untergang der dreibeinigen Monster

Zurück in den Bergen treffen Will und Bohnenstange nur noch auf ein paar Wächter. Das Hauptquartier wurde aus Sicherheitsgründen verlegt. Die Wächter bringen die beiden ins neue Hauptquartier, wo ein Plan gefasst wird. Zuerst sollen möglichst viele Kräfte für einen Schlag gegen die Städte mobilisiert werden. Henry wird nach Amerika geschickt, um dort den Widerstand zu organisieren. Bohnenstange kommt in ein Labor, um Waffen gegen die Dreibeiner zu entwickeln. Will kriegt den Auftrag, durch Südeuropa und Nordafrika zu reisen und dort Jungen für den Widerstand zu gewinnen. Doch solle er nicht allein ziehen, sondern mit jemand anderem, als Händler getarnt. Dieser andere stellt sich als Fritz raus, der es doch noch aus der Stadt geschafft hat. Die beiden ziehen fast ein Jahr lang durch die Lande. In einem Dorf erleben sie, wie die Dreibeiner mit Menschen spielen. Die Verurteilten in diesem Dorf werden an einem Tag als Jagdbeute für einen Dreibeiner dargeboten. Dabei bekommen sie ein Pferd und wenn sie es schaffen, den Fluss zu überqueren, sind sie frei. Wenn der Dreibeiner sie erwischt, zerreißt er sie in der Luft. Offensichtlich macht den Dreibeinern dieser Sport Spaß.
Als die beiden wieder kommen, werden sie zu einer Burg an der französischen Atlantikküste weitergeschickt. Dort warten Bohnenstange und Julius und teilen ihnen mit, dass sie den Plan haben, einen Meister zu fangen. Dafür haben sie die Routen der Dreibeiner studiert und festgestellt, dass dort in der Gegend eine Route läuft, über die alle neun Tage ein Dreibeiner kommt. Die Wissenschaftler haben inzwischen einen Störsender entwickelt und können durch die Proben, die Will mitgebracht hatte, Essen und Luft für die Meister herstellen. Der Plan ist, eine große Fallgrube auszuheben und den Dreibeiner zu Fall zu bringen und einen der Besatzung zu fangen. Damit kein Alarm geschlagen wird, soll der Funkverkehr gestört werden. Also macht sich ein Team auf zur Route des Dreibeiners und hebt die Grube aus. Als der Dreibeiner kommt, stellen sie den Störsender ein bisschen zu früh an, so dass der Dreibeiner von seiner Route abweicht und anders läuft. Neun Tage später geht der Dreibeiner aber auch wieder die abgewandelte Route. Also wird der Plan gefasst, dass jemand den Dreibeiner zur Jagd animieren muss. Dafür wird Wills Pferd grün angemalt und er selbst grün angezogen. Er trainiert, immer über den einzigen Weg über die Fallgrube zu reiten, der ihn und das Pferd trägt. Als der Dreibeiner kommt, beginnt er tatsächlich die Jagd auf Will. Kurz vor der Fallgrube tötet er das Pferd, so dass Will zu Fuß versucht, über die Grube zu fliehen. Der Dreibeiner bricht in die Grube ein, während Will noch auf dem Weg ist und reißt ihn mit herunter. Es gelingt, einen Meister zu fangen und ihn in die Burg zu bringen.
In der Burg untersuchen die Wissenschaftler den Meister ganz gründlich. Sie stellen fest, dass die Meister einen für ihn gefährlichen Stoff im Essen oder Wasser sofort merkt und das Zeug nicht anrührt. Dann müssen Julius und ein großer Teil der Mannschaft weg und er übergibt das Kommando an Ulf. Ulf traktiert Will mit allen möglichen Aufgaben, ist aber, was Alkohol angeht, enthaltsam. Doch eines Tages kommt ein Freund von Ulf und bringt zwei Flaschen Schnaps. Am nächsten Tag sitzt Ulf angetrunken da, als Will mit dem Essen für den Gefangenen vorbeikommt. Er schüttet den Rest aus seinem Schnapsglas ins Essen und befiehlt Will, es dem Meister zu bringen. Will ist sauer, weil er davon ausgeht, dass der Meister den Alkohol merkt und er ein neues Essen zubereiten muss. Gerade als Will das Essen zum Meister reingebracht hat, kommt Ulf und befiehlt, das Essen durch ein neues auszutauschen. Als sie in die Zelle gehen, liegt der Meister betäubt am Boden.
Darauf gibt es eine große Konferenz mit Teilen aller Widerstandsgruppen bei den drei Städten. Man plant, durch den jeweiligen Flussablauf in jede Stadt ein Team einzuschleusen, das in der Stadt viel Alkohol produziert und damit das Trinkwasser vergiftet. Dann soll das Team einen Weg suchen, die Stadt zu vernichten.
Über ein Jahr später ist es dann soweit. Die Wissenschaftler haben eine Tauchausrüstung entwickelt und Will und Fritz und vier andere werden zur Stadt gebracht, wo sie durch den Abwasserkanal eindringen. Innen finden sie Unterschlupf in einer selten gebrauchten Lagerhalle und sie sammeln alles für die Alkoholproduktion zusammen. Als sie anfangen wollen, merken sie, dass sie Kühlwasser für die Destillation brauchen. Zum Glück finden sie eine verborgene Ecke in der Nähe der Wasserversorgung, wo sie genug Alkohol produzieren können. Zum vereinbarten Termin, wo in allen drei Städten die Aktion synchron stattfinden soll, überwältigen sie die Meister an der Wasserversorgung und kippen den Alkohol ins Wasser.
Der Erfolg stellt sich schnell ein, bald sind alle Meister betäubt. Der Trupp sucht die Hauptenergiequelle und schaltet sie ab, dabei stirbt einer von ihnen. Zwar hört damit die künstliche Schwerkraft und die Luftproduktion sowie auch die Gedankenkontrolle der Sklaven auf, aber der Trupp bleibt in der Stadt gefangen. Sie können keine Türen mehr öffnen und damit nicht nach draußen. Ein ehemaliger Sklave erzählt ihnen, dass sein Meister an der Kuppel gearbeitet hat und dass es dort ggf. einen Weg nach draußen gäbe, oder man die Kuppel zerstören könnte. Also tritt der Trupp den Weg nach oben zur Kuppel an. Die Kuppel ist mit den Stangen, die sich der Trupp gesucht hat, allerdings nicht zu zerstören. Also laufen sie an der Brüstung entlang, bis sie tatsächlich eine Luftschleuse nach außen finden. Sie brechen von der Außentür die Scharniere ab, öffnen die Innentür und brechen die Außentür auf. Dadurch entweicht die Überdruckatmosphäre aus der Stadt und die Kuppel bricht aufgrund des Druckunterschieds in der Mitte ein. Alle Meister sterben. Das Team geht wieder zur Maschinenhalle und schaltet die Energieversorgung wieder an, um die großen Türen zu öffnen und die Sklaven freizulassen.
Als Will und Fritz wieder zurückkommen, erfahren sie, dass der Angriff auf die Stadt in Asien funktioniert hat, der in Amerika aber schief ging. Als Plan B hat Julius Flugzeuge und Bomben bauen lassen und Piloten ausgebildet. Will ist enttäuscht, dass er nicht fliegen darf. Allerdings hat Bohnenstange seinen Traum wahr gemacht und einen Heißluftballon entwickelt. Damit fliegen er und Will und Henry.
Dann erreicht sie die Nachricht, dass die Flugzeuge schon weit vor der Stadt aus unbekannten Gründen abgestürzt sind. Bohnenstanges Ballons werden auf ein Schiff gepackt und sie fahren nach Amerika. Dort steigen sechs Ballons auf und versuchen die Stadt zu bombardieren. Allerdings richten die zeitgesteuerten Bomben keinen Schaden an, da sie immer zu schnell von der Kuppel abrutschen. Henry, der im letzten Ballon fährt, landet auf der Kuppel, steigt mit seiner Bombe aus und drückt sie an die Kuppel. Die Explosion zerstört die Kuppel und die Dreibeiner sind vernichtet.
Als das Raumschiff der Dreibeiner kommt, ist alles, was es tut, die Reste der Städte zu vernichten und dann wieder zurück zu fliegen. Der Meister in Gefangenschaft stirbt daraufhin.
Das Buch endet mit einer großen Konferenz, auf der die Menschen eine einheitliche Regierung bilden sollen. Doch die Konferenz endet im Streit und die Menschheit droht sich wieder in Nationen zu zersplittern. Fritz, Bohnenstange und Will – ein Deutscher, ein Franzose und ein Engländer – machen sich auf für den großen Kampf der vor ihnen liegt – die Menschheit zu vereinen.



Kritik

Als ich die die Trilogie zum ersten Mal gelesen habe – ein paar Jahre, nachdem das ZDF die BBC-Serie zu den ersten beiden Büchern gezeigt hatte – war ich begeistert. Heute, als Erwachsener, ist das Lesevergnügen immer noch groß.

Christophers Beschreibung der postapokalyptischen Welt ist plausibel, auch die Hintergrundgeschichte zur Machtübernahme durch die Tripoden ist gut durchdacht. Bemerkenswert finde ich, dass in einem Roman aus dem Kalten Krieg – die Kubakrise lag noch nicht lange zurück – und zu Beginn der Massenverbreitung von Fernsehern, der Kampf nicht durch Waffengewalt, sondern durch Informationshoheit bzw. –manipulation gewonnen wird. Die einzige ungeklärte Frage ist, warum die Tripoden ausgerechnet einen für sie nicht so gut geeigneten Planeten, die Erde, für die Kolonisierung ausgewählt haben.

Mit seiner Wahl einer postapokalyptischen Welt reiht sich der Autor in eine damals vorherrschende Literaturströmung in England ein. Er erweitert sie jedoch um eine pessimistische Grundhaltung. So wird auch in der Tripods-Trilogie das große Endziel – die Einheit der Menschheit – nicht erreicht. Da das Science-Fiction-Szenario Christopher hauptsächlich eine Leinwand bietet, auf der er ein Bild der menschlichen Natur entwerfen kann, sind die Bücher auch für Science-Fiction-normalerweise-nicht-Leser geeignet.

Die Charakterzeichnungen sind für einen Jugendroman sehr klar, wenn auch ein wenig stereotyp (der Wissenschaftler trägt Brille und ist hager). Dass die Jungen kaum Berührungsängste mit der alten Technik (z.B. in Paris) haben, ist ihnen schon von Anfang an mitgegeben – bei Will ist es die Faszination der Uhr seines Vaters, bei Bohnenstange das wissenschaftliche Interesse.
Ich persönliche finde es zum Schmunzeln, wie Christopher die verschiedenen Nationen, durch die die Jungs reisen, charakterisiert. Er greift dabei auf Klischees aus Geschichte und Gegenwart zurück, ohne diffamierend zu sein.
Insgesamt finde ich allerdings (aus meiner Erwachsenensicht), dass Wills Glück ein wenig überstrapaziert wird, um die Geschichte aus der Ich-Perspektive zu erzählen.

Einem Leser, der heutige politisch korrekte Literatur gewöhnt ist, mag es seltsam erscheinen, dass Frauen/Mädchen im Buch kaum Relevanz haben, bzw. nur in Nebenrollen auftauchen. Die wichtigste Protagonistin ist Eloise und sie ist nur in einigen Kapiteln des ersten Bandes präsent.
Ein weiterer in heutiger Jugendliteratur oft vernachlässigter Anspruch ist in der Tripods-Trilogie zu finden. Moral.
Am offensichtlichsten ist die Frage nach der Einheit der Menschheit am Schluss.
Am stärksten allerdings stellt sich für mich der Fragenkomplex heraus:
Darf ich Freiheit um jeden Preis haben? Darf ich töten für meine Freiheit/die Freiheit meines Volks? Ist Frieden in Sklaverei nicht besser als Freiheit und Streit? Hat Thomas Hobbes recht mit homo homini lupus?
Interessant finde ich auch, dass mit der Pyramide der Schönheit die Frage nach der Ästhetik von toter Natur im Vergleich zu lebendiger Natur lange vor dem Ökoaktivismus aufgeworfen wird.

Was mich an der hier besprochenen Ausgabe stört, ist einmal der zu reißerische Titel – die Tripoden werden vom Autor genau nicht als Monster charakterisiert, sondern als denkende und fühlende Wesen. Zum anderen tauchen ab und zu "Übersetzungsstolpersteine" auf.

Insgesamt ist "Die dreibeinigen Monster" ein sehr guter Jugendroman, den man auch als Erwachsener noch mit viel Spaß und Gewinn lesen kann.



Andere Jugendromane von John Christopher, die sehr lesenswert sind:
Leere Welt, Die Lotus-Höhlen, Die Wächter

 

Stephen Koszudowski - September 2008

 

 

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