Die Letzten werden die Ersten sein. Es sei denn, sie sind zu langsam. 111 absurde Rätselgeschichten Kunst und Kultur
von Patrick Salmen & Quichotte
144 Seiten © 2014 Droemer Verlag www.droemer.de ISBN 978-3-426-28123-9
Allein der lange Titel geht mir schon auf den Zeiger. Dabei verrät er ziemlich viel in Sachen bemüht-zusammengeschraubter Humoranklänge. Diesbezügliche Befürchtungen bewahrheiten sich leider, denn was sich die Jungs hier zusammengereimt haben, konnte Willy Astor wahrscheinlich bereits im Vorschulalter besser.
Ich möchte hier ja Menschen, die sich mit Hilfspointen zufrieden geben, nicht zu viel verraten, aber einige Beispiele sollen diesen Rätsel-Schmarrn dann doch verdeutlichen.
Eine Rätselgeschichte wird an den Haaren herbeigezogen und die ebensolche Lösung soll nicht nur eine solche sein, sondern in ihrer Aussprache an eine berühmte Persönlichkeit erinnern. Das ist gar nicht mal so unschwierig, weshalb man sich zwangsläufig gezwungen sah, die Pointen regelrecht zusammenzuschustern. Gezwungenermaßen hört sich das beispielsweise so an:
Mitglieder von Popbands haben sich in der Vergangenheit nicht gerade durch volksnahes Benehmen ausgezeichnet. Auch Veranstalter stöhnten unter täglichen Beschwerden der verwöhnten Helden. Nur "Paul meckert nie", erzählt man sich. Das soll jetzt ein Witz sein und wie Paul McCartney klingen.
In der guten alten Zeit gab es noch "Verleihgeschäfte für Gewürze und Körner". Frau Poppins stand auf frittierte schwarze Körner, aber die Freunde von "Mary liehen Mohn roh", was jetzt nach Marilyn Monroe klingen soll.
Um zu dem finalen Satzteil "Aal-Bert ka, Müh" zu kommen (Albert Camus), muss man sich eine derart hanebüchene Story zusammenstricken, dass ich auf eine Wiedergabe hier verzichten möchte. Wenn einem die lustigen Ideen ausgehen, muss man sie offenbar mit dem Vorschlaghammer zusammenprügeln.
Was dem enttäuschten Leser bleibt, ist die Suche nach einem anderen Verwendungszweck für das Buch. Schließlich hat man dafür satte 10 Euro (zu viel) bezahlt. Aber, es ist klein, handlich und immerhin schon ein Hardcover! Damit hat es beispielsweise wesentlich bessere Flugeigenschaften als so eine lummelige Taschenbuchausgabe oder so ein dicker Schinken, welche doch eher eine insgesamt miserable Aerodynamik aufweisen.
Meine Katzen können bereits ein Lied ... na ja, eher ein Leid davon klagen. Hahaha, wie geil, jetzt ist mir auch ein Wortverdreher gelungen. So ein Zufall. Na gut, Spaß beiseite: Gute Besserung, meine Herren!
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