Kunst

Enthüllt: DIE LICHTPRESSE

Was alle längst geahnt haben, ist jetzt Realität und Gewissheit. Die sagenhafte Lichtpresse ist aus der Sagen-Haft entlassen worden und präsentiert sich nun der Öffentlichkeit, die staunend sich der eigenen Voreingenommenheit schämt.

Verhüllt war letztlich das, was längst bekannt und hinlänglich war. Am Anfang war der Schraubstock. Die Erde war wüst, aber in Ordnung. Später kam die Birne. Gott weiß woher (oder eher nicht?). Egal, eingangs schraubte der Stock jedenfalls so vor sich hin, und alles schien soweit (wie gesagt) in Ordnung zu sein. Mit der Birne hatte der Stock aber nicht wirklich gerechnet und deshalb war er nicht gerade unüberrascht, als sie dann tatsächlich auftauchte. War das jetzt ein Traum? Der Stock schraubte ein wenig in sich und kam kurz darauf zwei Jahre später zu der Erkenntnis, dass es wohl einfacher sei, die Birne als solche zu akzeptieren. Besser so, denn die Gütertrennung in ein paar Jahren kommt ja eh teuer genug!

Zurück zur aktuellen Presse, die das Licht zu vernachlässigen scheint. Der Widerspruch kehrt sich gegen sich selbst, lässt sich beerdigen und entsteht zwangsläufig neu. Das ist der ganze Sinn von allem, was ist. Das wär's eigentlich schon. Nichts gibt es wirklich und nichts hat jemals existiert. Gute Nacht ... !

Was ich noch sagen möchte: Steffen Lawall hat das Leben einmal mehr eingefangen und in einer einzigartigen Momentaufnahme festgehalten. Die Presse an sich ist weniger als nichts wert. Nur die Birne gibt ihr Kraft.

Der Sinnlosigkeit hilft also die Illusion! (Wie immer ... !)
© Steffen Lawall
Diese Metaphern wähnen nach Gegenständlichkeit, und genau an diesem Punkt setzt der Künstler an.
Die Idee der Presse setzt er bewusst ein und schraubt auch die Parabel der Birne in greifbare Realitäten. Dreist, mutig und dreist zugleich. Aber auch mutig ...

Eine Idee umzusetzen war nie leicht und ungefährlich schon gar nicht. Aus Gedanken entstehen Dinge. und das ist zunächst einmal gut so. Nicht ganz ungefährlich wird es aber, wenn Manifestationen womöglich den Rahmen des Erdachten überschreiten. Was wäre wenn, ist die entscheidende erste Frage. Last oder Lust die zweite.

Noch nie wurde die Lichtpresse (bei eingeschalteter Lampe) ausprobiert. Überneugierige Besucher konnten, bei einer Führung durch das Atelier des Künstlers, ihre Neugier aber nicht zügeln. Sie berührten das Künstwerk nicht nur, sondern drehten an der Presse herum! Handwerkliche Fähigkeiten hätte man einem kopflastigen Publikum gar nicht zugetraut, weshalb die Zwinge unbeaufsichtigt blieb.
Es kam, was kommen musste, denn der Gewalt der Presse hält die stärkste Birne nicht stand. Leider hatte die Aktion unerwartete Folgen, denn seither gehen alle Uhren im Atelier des Künstlers exakt drei Minuten nach. Auch die digitale Funkuhr!!!

Der Presserummel hat sich noch nicht ganz gelegt, und schon gibt es neue Spekulationen. Was passiert, wenn die Birne im eingeschalteten Zustand zerstört würde? Ein größeres Zeitparadoxon?
Würde sich ein Tor zu einer anderen Welt öffnen oder gar zu einem anderen Atelier? Könnte eventuell das ganze Universum verschwinden? Dies wäre ja nicht das erste Mal! Am Anfang wäre dann wieder der Schraubstock ...

Die Herkunft des alten Schraubgezwänges gibt ebenfalls Rätsel auf. Erstanden hat der Künstler das gute Stück bei einem Antiquitätenhändler, der kurz nach dem Verkauf spurlos verschwand ... ! Dieser wiederum hatte das gute Stück einem Bastler abgekauft, der nach mehreren Hörstürzen sein Hobby aufgeben musste. Er hatte den Schraubstock zu einem Stereo-Kopfhörer umgebaut, weshalb erst einmal größere Umbauarbeiten notwendig waren.

Abschließend lässt sich zusammenfassend sagen, dass wir nun alle "Realität und Gewissheit" haben ...
... doch die Rätsel bleiben!

 

Thomas Lawall - Februar 2007
Fotos: Steffen Lawall

 

 

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