Kunst in Tübingen 2012
Bereits zum achten Mal werden Arbeiten von Tübinger Künstlerinnen und Künstlern seit dem 12. Mai im Tübinger Stadtmuseum und in der Kulturhalle ausgestellt.
173 Künstlerinnen und Künstler haben sich mit insgesamt 433 Werken zum Thema "Poesie" für die beiden Ausstellungen beworben, die alle zwei Jahre stattfinden. Die 80 von einer Jury ausgewählten Werke sind noch bis zum 24. Juni an beiden Veranstaltungsorten zu sehen.
Am 2. Juni hatten wir das Glück, den Reutlinger Objektkünstler Steffen Lawall zu treffen, der seit über 20 Jahren im Großraum Stuttgart, Reutlingen und Tübingen seine Werke der Öffentlichkeit präsentiert.
Seine beiden ausgestellten Arbeiten
"Brücken - Was uns noch verbindet I" (Teppiche, zerschnitten / Metall-Scharniere)
"Formsache - Was uns noch verbindet II" ( Nudelholz, zersägt und geklebt)
konnten wir somit unter sach- und fachkundiger Anleitung bewundern und verstehen. Die "Poesie" seiner beiden Arbeiten findet in der Entfunktionalisierung eine erste Gemeinsamkeit. Alltagsgegenstände werden aus dem gewohnten Kontext herausgenommen, wodurch ihre "Identität" erweitert bzw. neu definiert wird. Die Analogie zwischen veränderter Gegenständlichkeit und menschlichen Beziehungen ist offensichtlich.
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Lawall (Mitte) schafft ein ambivalentes Vexierspiel um das Verbindende und Trennende, baut Brücken vom Gewohnten zu Ungewohntem, will die Dinge gleichzeitig festhalten und loslassen und bietet einen überzeugenden Lösungsansatz um Bruch und Neubeginn.
Der Betrachter ist gezwungen, einseitige Sichtweisen zu korrigieren, zu erweitern und seinen Blick auf das Mögliche und Unmögliche zu richten.
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