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Pflaumenmus-Review:
Backofen oder Platte - wie entsteht das bessere Mus?
 Wenn wieder die Zwetschgen-Ernte ansteht, greift so manche(r) zum Bräter und denkt sich: "Koch ich mir doch mal ein leckeres Pflaumenmus - dann hab ich länger was davon!"
So auch das Inggasche und ich dieses Jahr. Fleißig wurde gekocht und später tauschten wir uns im Forum darüber aus, wie es denn geklappt hat. Das Mus schien uns beiden gelungen, doch jammerte und stöhnte ich über den Aufwand, denn ich hatte wie immer das Mus auf der Herdplatte im Bräter gekocht - und das spritzt nach einigen Stunden beim ständigen Rühren doch sehr, denn das Mus wird immer fester und blubbert ordentlich. Inggasche konnte sich ob solcher Problematik nur wundern, denn findig und geübt hatte sie ihrerseits das Mus mitsamt Bräter in den Backofen geschoben, wodurch sie offenbar von den geschilderten Küchen-Verwüstungs-Malessen verschont blieb.
So weit, so gut, aber hat diese Technik nicht doch im Endergebnis geschmackliche Nachteile? Ist nicht immer das Aufwändige auch das Bessere? Ich zweifelte und uns beiden kam die Idee: wir testen es einfach!
Jede schickte der anderen ein Glas Pflaumenmus zu und nun war es soweit: das erste offizielle Mus-Review konnte starten.
Ich ging an die Aufgabe wie folgt heran: zuerst füllte ich jeweils eine Portion Mus in ein kleines Schälchen, um die Konsistenz beurteilen zu können. Das Abtropfverhalten vom Löffel zeigte bereits deutliche Unterschiede: mein Mus hängt gleichsam steif und fest am Löffel und will abgeschüttelt sein, Inggasches Mus gleitet sanft und geschmeidig ins bereitgestellte Gläschen. Größere Schalenstücke sind bei meinem Mus deutlich erkennbar - sie muss die Schalen abpassiert oder eher noch durchpüriert haben, während ich versucht hatte sie kleinzukochen. Hmpf - ein billiger Technik-Trick soll mein stundenlanges Rühren übertrumpfen?
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Anjas Mus
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Inggasches Mus
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 Auch der jeweilige Duft stieg mir alsbald in die Nase, Inggasche hat Zimt verwendet, während ich, ganz Puristin, nur Pflaumen und etwas Zucker benutzt habe.
Nun ging es an den Geschmacks-Test: Inggasches Plaumenmus aufs gebutterte Brötchen geschmiert und herzhaft abgebissen!
Das Mus schmeckt ganz hervorragend und ich war sehr angetan. Die leichte Zimtnote empfand ich eher als Gewinn denn als störend, das Mus an sich verteilte sich anders auf dem Brötchen als ich es von meinem eigenen gewohnt bin, wohl auch weil es in sich von gleichmäßigerer Konsistenz ist. Schmeckt man ganz genau hin, so erkennt man eine leichte Säure, vermutlich wurden die Plaumen früher geerntet als die, die ich gepflückt hatte - aber durch den Einsatz von genügend Zucker wird das schnell wieder abgemildert.
Insgesamt lautet mein Urteil: ein sehr gutes Pflaumenmus, ausgewogen und fein, auch auf dem Frühstückstisch für den gehobenen Anspruch hat es seine Daseinsberechtigung. Neben diesem Mus wirkt meins eher "old school", ein bisschen robuster - und diejenigen, die Zimt nicht mögen, wird es auch freuen. Nach dieser Verkostung überlege ich aber ernsthaft, in Zukunft ebenfalls Zimt zu verwenden, denn ich mag ihn sehr!
Also Inggasche: ganz fein gemacht! Und auch klug, denn Du musstest nicht den Herd schrubben danach, so wie ich ...
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