Gedichte




Eltern

(Veronique Beiß / 08.10.02)


Bin ich nicht letztendlich das,
Was ihr aus mir gemacht habt?
Bin ich letztendlich nicht
Ein Produkt von euch?
Durch euch gezeugt?
Durch euch geboren?
Durch euch aufgewachsen?
Durch euch zu dem geworden,
Was ich bin?
Warum streitet ihr das ab?
Oder verstehe ich euch nur nicht?
Ich frage wieder,
Ich zweifle wieder.
Obwohl ich gedacht habe nicht mehr
An euch zu zweifeln,
Weil ihr mich trotz allem
Auf halben Wege verloren habt.
Ein zurück gibt es nicht.
Und wenn ich euch zurückstoße,
Wundert euch nicht.
Und wenn ich mich vor euch verschließe,
Wundert euch nicht.
Und wenn ich euch verletzte,
Wundert euch nicht.
Denn ihr habt mich zurückgestoßen
Und ich habe mich gewundert.
Ihr habt euch verschlossen
Und ich habe mich gewundert.
Ihr habt mich verletzt
Und ich habe mich gewundert.
Das ist mit Sicherheit nicht vorbei.
Es wird nie vorbei sein,
Denn ich bin ein Teil von euch,
Denn ihr seid ein Teil von mir.
Aber ich muss auch ich sein.
Ich muss meinen Weg gehen dürfen,
Meine Fehler machen dürfen,
Meine Höhen und Tiefen erleben.
Denn ich kann zwar versuchen
Mit euch
Zu leben,
Aber nicht
Durch euch.
Ihr könnt mich nicht einsperren,
Denn ich bin der Wolf.
Ihr könnt mich nicht mehr halten,
Denn ich bin der Wind.
Ihr könnt mir nicht mehr gebieten,
Denn ich weiß,
Was Freiheit ist und sein kann.
Solltet ihr es dennoch versuchen
Gehe ich kaputt,
Zerbreche
Und nehme euch mit mir

(Für Eltern, besonders für meine)
 




 

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