MAD MAX "Night Of White Rock" (2006)
White Rock
Schon wieder eine Reunion. Mal ganz was Neues...! 1989 war nach drei Alben Feierabend für die deutschen Melodic-Rocker, doch nun hat man sich in Originalbesetzung reanimiert. Musikalisch setzt man sich bewusst in die Schubladen von Kapellen wie STRYPER und SCORPIONS. Nun war das noch nie meine Matte, und deshalb wäre jetzt an dieser Stelle ein ordentlicher Verriss fällig.
Aus mindestens zwei Gründen habe ich darauf aber nicht die geringste Lust. Erstens ist heute der letzte Tag des Jahres und ich bin einfach zu gut gelaunt für schräge Töne gleich im 2006er Eingangsbereich. Zweiter Grund ist die textliche Ausrichtung bzw. die grundlegende Änderung des "Bühnenbilds", der Bandphilosophie, ja des gesamten Fundamentes oder wie auch immer man dies umschreiben möchte... Irgendwie kommt das auch recht originell und geistreich rüber, denn zwei Jahre nach Erscheinen des letzten Albums "Night of Passion" (1987) hat man sich, wie gesagt, aufgelöst, um sich nach schlappen 16 Jahren mit "Night of White Rock" zurück zu melden. Konsequenter kann ein neuer Anfang eigentlich nicht sein! Fortan bewegt man sich in christlichen Regionen und das nötigt mir Respekt ab.
Das in Musik verpackte Geschreibsel spielt bei mir zwar seit jeher eine untergeordnete Rolle (wenn ich gute Texte lesen will, kaufe ich mir die entsprechenden Bücher!) und ich war und bin bekennender Ungläubiger. Das bedeutet aber nicht, dass ich anderen auf ihren Wegen nicht folgen kann und will.
Täglich schmeißen uns die Medien schlechte Nachrichten um die Ohren. Schön, dass es Leute gibt, die dem ganz bewusst etwas engegensetzen wollen! Während die Plattencover der härteren Fraktion immer blutiger werden, gibt es noch Leute, die mit völlig anderen Mitteln um Aufmerksamkeit bitten bzw. tatsächlich eine Botschaft haben. Das kann ich nur unterstützen, auch wenn ich mit dem leichtgewichtigen Poser-Rock sehr wenig anfangen kann. Die Floskel des "guten Handwerks" darf ich aber (auch in diesem Fall) andeuten...
Ich hoffe, dass MAD MAX ihre mutige Entscheidung nicht bereuen müssen. Fans der o.g. Bands und überhaupt alle Freunde der "härteren Eingängigkeit" werden ihre wahre Freude an diesem Melodic-Kracher haben.
Fazit: Solider Christian Rock. Deutsche Wertarbeit. Mit dem Segen von ganz oben wird's sicherlich klappen!
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Tracklist:
01. To Hell And Back Again 02. Losing It Again 03. Hope To See You 04. Unbelievable 05. Sun 06. Homeless 07. Raise Your Voice 08. Upon My Soul 09. Bad Day In Heaven 10. Night Of White Rock 11. (Just A) Melody
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Line-Up:
Michael Voss: Lead-Vocals, Guitars Juergen Breforth: Guitars Roland Bergmann: Bass Axel Kruse: Drums
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